Westerwaldsteig
Westerwaldkreis
Wegbeschreibung – Von Marienthal nach Weyerbusch
Natur in ihrer ganzen Vielfalt erleben Wanderer auf dem Westerwald-Steig. Seine ausgezeichnete Beschilderung, die natürliche Wegbeschaffenheit und sein Abwechslungsreichtum machen ihn zu einem der „Top Trails of Germany“, den schönsten und erlebnisreichsten Weitwanderwegen Deutschlands. Seine gesamten 235 Kilometer führen vom hessischen Herborn über den Hohen Westerwald, die Westerwälder
Seenplatte, die Kroppacher Schweiz, das Raiffeisenland und das Wiedtal bis zum Naturpark Rhein-Westerwald, um schließlich in Bad Hönningen am Rhein zu enden. Neben faszinierenden Landschaften mit Flüssen, Auen, Wäldern und Mittelgebirgen begeistern unterwegs Sehenswürdigkeiten wie das Kloster Marienthal. Wer nicht den ganzen Wanderweg laufen möchte, wählt eine oder mehrere der 16 Etappen, die sich gut für Tagestouren eignen. Tief hinein in die Kirchengeschichte und hoch hinaus zu tollen Ausblicken geht es zum Beispiel auf der Etappe 11: Marienthal – Weyerbusch.
In Marienthal lädt die Klosterkirche zur ausgiebigen Besichtigungstour oder zur ruhigen Andacht ein. Wer sich warmlaufen möchte, erkundet zunächst den Marienthaler Kreuzweg mit 14 liebevoll gestalteten Stationen – mal Naturstein-Mosaik, mal Holzkreuz, mal Steinhäuschen – oberhalb des Klosters, bevor es auf den Weg nach Westen geht. Dabei wird immer der Ausschilderung gefolgt. Nach einem Stück Weg mit Gefälle beginnt nach 2 Kilometern der stetige Aufstieg zum Beulskopf. Kurz hinter Beul ist er erreicht. Der Berg misst 389 Meter und ist der höchste Punkt dieser Etappe. Für eine noch bessere Fernsicht auf die schöne Umgebung sorgt der hölzerne Raiffeisenturm mit 35 Metern Höhe. Bei gutem Wetter kann man sogar bis zum Siebengebirge am Rhein, zur Hohen Acht in der Eifel, zum Bergischen Land und zu den Ausläufern des Rothaargebirges sehen. Durch Wald und an Wiesen entlang geht's weiter nach Oberirsen. Das Laufen fällt leicht, da der Weg langsam bergab führt. Neben den heimischen Tieren überrascht – kurz bevor der Ort erreicht wird – eine überdimensionale Holzvogel-Skulptur die Wanderer. Sie steht mitten im Wald und stammt vom Künstler Peter Lang. Am Oberirsener Weiher ist mit guten 200 Höhenmetern der tiefste Punkt der Wanderung erreicht. Von nun an müssen knapp 100 Höhenmeter überwunden werden, um nach Weyerbusch zu gelangen. Dazu verlässt man den Hauptweg und folgt der Zuwegmarkierung in den Ort. Auch hier trifft man auf Spuren des berühmten Gründers der Genossenschaftsbanken Friedrich Wilhelm Raiffeisen. An ihn und seine Amtszeit von 1845 bis 1848 erinnert das Raiffeisen-Denkmal.
Kloster Marienthal
Was mit einer geschnitzten Marienfigur vor knapp 600 Jahren begann, zieht noch heute Wallfahrer und Pilger von nah und fern in den Westerwald nach Marienthal. Der Legende nach erschuf ein Hirte Anfang des 15. Jahrhunderts die hölzerne Gottesmutter, zu der schon bald die ersten Wallfahrer kamen, um Trost und Hilfe zu erbitten. Wechselvoll ist die Geschichte der Wallfahrtsstätte besonders durch ihre geografische Lage im Grenzgebiet der unterschiedlichen Konfessionen. Mal lutherisch, mal reformiert, mal katholisch – die Konfession richtete sich nach den herrschenden Grafen und den übergeordneten Kirchspielen. Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dem Umbau der Kirche 1839 zur Barockkirche und der Beherbergung von Ordensbrüdern der Lazaristen und vom Orden vom Heiligen Geist wirkten von 1892 bis 1974 wieder Franziskaner im Kloster Marienthal. Heute wird das Klostergebäude von der ErzdiözeseKöln zur Erwachsenenbildung genutzt, während die Klosterkirche wieder ein beliebter Marien-Wallfahrtsort ist. Hell, freundlich und eher bescheiden als überladen wirkt der Innenraum. Hauptanziehungspunkt ist das Gnadenbild der „schmerzhaften Mutter“. Die 105 Zentimeter große Statue, die Christus auf dem Schoß Marias halb liegend, halb sitzend zeigt, ist nicht das ursprüngliche Original, stammt jedoch auch aus dem 15. Jahrhundert.
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