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Seite 2-3 | Winter 2014

Mit beeindruckender Konse-quenz verfolgt das Bundesland Rheinland-Pfalz den eingeschlagenen Weg, den ö entlichen Verkehr in vielen Landesteilen zu einer echten Alternative zum motorisierten Individualverkehr weiter auszubauen. Dabei stellt der Fahr-plan 2015 mit der weitgehenden Neu-konzeption der schnellen Express-Ver-bindungen einen weiteren großen Schritt in diese Richtung dar. Mit der vorgesehenen Ausweitung der gefahrenen Zug-kilometer im SPNV um 20 Prozent auf 40 Millionen festigt Rheinland-Pfalz seinen Anspruch, innerhalb Deutschlands ein führendes SPNV-Land zu sein.

Das Zukunftskonzept Nahverkehr für Rheinland-Pfalz orien-tiert sich stark an der Schweiz, demMutterland des landesweit vernetzten Taktfahrplans. Wohin der eingeschlagene Weg in Rheinland-Pfalz führen kann, zeigen die folgenden Vergleichs-zahlen für das Jahr 2013:

Bahnfahrten je Einwohner und Jahr

Deutschland: 25 Fahrten

Schweiz: 53 Fahrten

Bahnkilometer je Einwohner und Jahr

Deutschland: 977 km

Schweiz: 2 307 km

Personenwagen je 1 000 Einwohner (2011)

Deutschland: 525

Schweiz: 523

Der Erfolg des ö entlichen Verkehrs im Allgemeinen basiert auf einem attraktiven Angebot mit vernetztem Taktfahrplan, guten Anschlüssen beim Umsteigen, Zuverlässigkeit, Pünkt-lichkeit, motiviertem Personal, modernen Zügen und einem durchgehenden Tarifsystem. Alle diese Punkte sind auch in Rheinland-Pfalz weiter auszubauen. Gerade beim Taktfahrplan besteht in der Zukunft noch weiterer Verbesserungsbedarf:

Vereinheitlichung der Haltepolitik, damit mindestens stündlich oder halbstündlich das gleiche Angebot besteht

Einhaltung der Fahrplansymmetrie zur Sicherstellung von Umsteigeverbindungen in beiden Richtungen

Diese Systematisierung des Fahrplans bietet nicht nur dem Kunden Vorteile, sondern führt auch zu einer e ektiveren Nutzung der knappen Ressource der verfügbaren Trassen.

Die Unterfinanzierung der Schieneninfrastruktur in Deutsch-land ist wahrscheinlich die größte Herausforderung für die Weiterentwicklung des Rheinland-Pfalz-Taktes. Zustand und Ausbaustandard der Infrastruktur spiegeln sich direkt wider in der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Fahrplans und dessen Akzeptanz durch den Kunden. Noch schwieriger wird die

Realisierung zusätzlicher Infrastrukturausbauten und der Um-setzung weiterer Fahrplanverbesserungen wie beispielsweise:

Reaktivierung von weiteren Strecken für den Schienenpersonenverkehr

Bau von neuen Haltepunkten zur besseren Erschließung neu entstandener Siedlungsbereiche

Elektrifizierung weiterer, wichtiger Strecken wie z. B. der Verbindung von Neustadt nach Wörth

Verbesserung der Verkehre nach Frankfurt und Frankfurt Flughafen

Eine Entlastungsstrecke für das durch den Güterverkehr stark belastete Mittelrheintal ermöglicht Freiräume für den Nahverkehr wie beispielsweise die Einführung einer Regional-S-Bahn für den Raum Koblenz

Die Geschichte des Rheinland-Pfalz-Taktes lehrt uns, dass dies nicht die ersten Herausforderungen sind, die mit Erfolg gemeistert wurden. Dem Rheinland-Pfalz-Takt des Jahrgangs 2015 wünsche ich viele zufriedene Nutzer und vor allem neue Kunden sowie eine gute Pünktlichkeit mit wenigen Störungen. Damit man auch später sagen kann: 2015 war ein guter Jahrgang!

Der Expertenkommentar

Von Georges Rey, Verkehrsplaner der Schweizer SMA und Partner AG

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